Naschmarkt-Ordinationen

Die "Zahnputz-Bar" oder weniger Stress beim Zähneputzen

  • Bei Zahnputz-Anfängern ist ein spielerischer Zugang wichtig. Babys ahmen gerne nach, daher empfehle ich gemeinsames Zähneputzen. Wer möchte kann dabei auch ein bisschen den Kasperl spielen: ordentlich viel Schaum mit der Zahnpasta machen, lustige Melodien gurgeln, Grimassen vor dem Spiegel schneiden – den Kindern gefällt es und macht das Zähneputzen zum Erlebnis. Für die Reinigung der ersten Zähnchen empfehle ich Wattestäbchen oder Fingerlinge. Möchte das Baby selbst putzen, eignen sich „Gummizahnbürsten“ auf denen er/sie herumkauen kann.
  • Wenn schon einige Zähnchen da sind, kann man mit einer richtigen Kinderzahnbürste putzen. Ein kleiner Bürstenkopf und weiche Borsten machen das Putzen einfacher. Nach den ersten eigenen Zahnputz-Versuchen, dürfen die Eltern nachputzen. Die ideale Position dazu ist, wenn das Kind den Kopf in den Schoß der Eltern legt. So haben die Eltern eine gute Übersicht, das Kind liegt bequem und der Kopf kann nicht so hin und her wackeln.

Was tun bei Zahnputz-Verweigerern, die den Mund fest zukneifen?

  • Fangen Sie mit dem Abendritual früh genug an. Ein allzu müdes Kind ist beim Zähneputzen nicht mehr kooperativ.
  • Kleineren Kindern gefällt es, wenn beim Zähneputzen ein lustiges Lied gesungen wird. Oder jeder geputzte Zahn macht ein bestimmtes Tier-Geräusch. Spannende Geschichten kommen auch gut an: Die Zahnbürste kann sich in einen Ritter verwandeln, der die grauslichen Bakterien aus der Zahnburg schmeißt. Oder in ein Flugzeug, das wichtige Pakete aus der Mundhöhle herausholen muss. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
  • Manchmal hilft es auch den Ort des Zähneputzens zu ändern. Warum nicht einmal in der Badewanne die Zahnbürste schwingen – da kann man auch gleich wunderbar mit dem Wasser spucken. Oder wenn das Kind einmal sehr müde ist, einfach im Bett? Lassen Sie die Kinder eigene Entscheidungen treffen: „Willst du vor oder nach dem Pyjama-Anziehen Zähne putzen?“ Sie werden sehen, der Widerstand ist geringer, wenn Kinder das Gefühl haben, selbst entscheiden zu können.
  • Im Vorschulalter sind Kinder gerne eigenständig und zeigen, was sie schon können. Meine Kinder haben sich eine „Zahnputz-Bar“ gewünscht. Wir haben in einer kleinen Nische unseres Badezimmers ihre Zahnbürsten, die Becher und eine Auswahl an Zahnpasten aufgestellt. Diese Nische ist für sie gut zugänglich. So können sie selbstständig die Zahnpasta aussuchen, auf der Zahnbürste verteilen und auch putzen. Seit wir die „Zahnputz-Bar“ aufgestellt haben, gibt es weniger Stress beim Zähneputzen!
  • Größeren Kindern, die alleine putzen können, machen bestimmt Zahnputz-Handy- oder Tablet-Spiele Spaß! Die Zahnbürste verwandelt sich in einen Controller und das Kind putzt sich durch das Spiel. Nebenbei achtet „das Spiel“ auch auf die richtige Technik und vergibt Punkte, wenn alle Zähne ordentlich geputzt werden. Diese Möglichkeiten gibt es für Handzahnbürsten und für elektrische Zahnbürsten. Damit können bestimmt auch ältere Zahnputzmuffel motiviert werden!

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Tipps geholfen zu haben.

Liebe Grüße und bis bald in meiner Ordination!

Marie-Therese Brenner